Ein Vergleich zweier Marken, die unterschiedlicher kaum sein könnten – zumindest wenn es um Wertstabilität geht. Während beide Hersteller in verschiedenen Segmenten erfolgreich sind, zeigen sich beim Gebrauchtwagenwert und Werterhalt deutliche Unterschiede. Wer als Käufer oder Verkäufer strategisch denkt, sollte wissen: Was verliert wie schnell an Wert – und warum?
In diesem Beitrag vergleichen wir die Wertstabilität von Volvo und Nissan – fundiert, markenübergreifend und mit einem Blick auf die Modelle, die aktuell besonders gefragt (oder unbeliebt) sind.
Ein Fahrzeug gilt als wertstabil, wenn es auch nach mehreren Jahren noch einen hohen Wiederverkaufswert erzielt. Einfluss haben dabei:
Angebot & Nachfrage
Markenimage & Zielgruppen
Verarbeitung, Technik & Zuverlässigkeit
Design & Zeitlosigkeit
Kostenstruktur (Versicherung, Steuern, Verbrauch)
Volvo zählt zu den wertstabilsten Marken im europäischen Markt. Besonders Modelle der letzten fünf bis acht Jahre halten ihren Preis bemerkenswert gut. Warum?
Skandinavisches Design: Zeitlos statt modisch – kaum Facelifts, keine Design-Eskapaden
Hochwertige Materialien & Verarbeitung
Technologische Weitsicht: Früher Einstieg in PHEV & Elektro-Segment
Top-Sicherheit: Volvo ist Synonym für Schutz & Vertrauen
Markenimage: Premiumhersteller mit solider, bodenständiger Zielgruppe
Geringe Leasing-Rabatte: Hoher Listenpreis = hoher Gebrauchtwert
Volvo XC60 (Mild-Hybrid & PHEV)
Volvo V60 (Kombi mit Diesel oder PHEV)
Volvo C40 Recharge (Elektro, Google-Technik)
Ältere Limousinen (z. B. S60, S80 vor 2015)
Groß-SUVs mit hohem Verbrauch (älterer XC90)
Nissan ist eine Volumenmarke, die besonders in den Segmenten Kleinwagen, Kompakt-SUVs und leichte Nutzfahrzeuge stark vertreten ist. Das wirkt sich auch auf die Wertentwicklung aus – und zwar sehr unterschiedlich je nach Modell.
Nissan Qashqai: sehr beliebt → hohe Nachfrage, stabiler Preis
Nissan Leaf: Elektropionier mit überraschend gutem Werterhalt (ab Modelljahr 2018)
Nissan Navara: robuste Pick-ups mit konstanter Nachfrage
Micra & Note: Kleinwagen verlieren schneller an Wert
Pulsar: technisch solide, aber wenig Nachfrage
Ältere Nutzfahrzeuge (NV200/NV300 vor Euro6d): Abwertung durch Abgasnorm & Einfahrbeschränkungen
Nissan hat weniger Premium-Aura und geringere Loyalität im Kundenstamm – viele Käufer wechseln häufiger die Marke, was den Wiederverkaufswert mindert.
Modell | Neupreis (2021) | Ø Marktpreis 2025 | Wertverlust in % |
---|---|---|---|
Volvo XC60 PHEV | 58.000 € | 42.000 € | ca. –28 % |
Volvo V60 D4 | 49.000 € | 36.000 € | ca. –27 % |
Nissan Qashqai Tekna | 35.000 € | 24.000 € | ca. –31 % |
Nissan Leaf 62 kWh | 38.000 € | 25.500 € | ca. –33 % |
Nissan Micra IG-T | 17.000 € | 8.500 € | ca. –50 % |
📍 Fazit: Volvo verliert langsamer an Wert – besonders bei Plug-in-Hybriden und hochwertigen Kombis. Nissan punktet nur selektiv.
Wer ein Fahrzeug sucht, das auch nach Jahren noch einen hohen Restwert erzielt, fährt mit Volvo oftmals besser. Die Marke setzt konsequent auf Qualität, Sicherheit, zukunftsfähige Technik und ein loyales Kundensegment.
Nissan hingegen überzeugt eher durch günstige Einstiegspreise und hohe Alltagstauglichkeit – was in manchen Fällen eine attraktive Alternative darstellen kann. Besonders bei Qashqai oder Leaf-Modellen zeigt Nissan, dass auch eine Volumenmarke punktuell mit guter Wertentwicklung glänzen kann.