Der Irrtum vom „freien Intervall“ beim Kundendienst

Der Irrtum vom „freien Intervall“ beim Kundendienst

Viele Autofahrer – ob mit Verbrenner, Hybrid oder E-Auto – sind der Meinung:
„Ich entscheide selbst, wann ich mein Auto zum Service bringe.“

Doch so einfach ist das nicht. Die Wahrheit:
Der Serviceintervall ist vom Hersteller vorgegeben – und das aus guten Gründen. Wer davon abweicht, riskiert Garantieverlust, Folgeschäden und teure Reparaturen.


Was ist ein Wartungsintervall überhaupt?

Ein Wartungsintervall beschreibt den zeitlichen oder kilometerbezogenen Rhythmus, in dem ein Fahrzeug zur Inspektion muss.

Beispiel:

  • Volvo: Alle 12 Monate oder 30.000 km

  • Nissan: Meist alle 12 Monate oder 15.000–30.000 km (modellabhängig)

Was zuerst eintritt, ist entscheidend!


Warum du das Intervall nicht selbst festlegen kannst

Hier die wichtigsten Gründe:

⚠️ Garantiebedingungen

Verpasst du einen Service oder überschreitest das Intervall, kann der Hersteller im Garantiefall die Kostenübernahme verweigern.

⛽ Technik braucht Pflege

Auch wenn dein Auto „noch gut läuft“, altern Öl, Bremsflüssigkeit oder Filter zeitabhängig – unabhängig von der Kilometerleistung.

🧾 Leasing & Finanzierung

Bei Leasing- oder Finanzierungsverträgen sind feste Serviceintervalle vertraglich vorgeschrieben. Abweichungen können zu Nachzahlungen oder Vertragsverstößen führen.

📉 Werterhalt beim Wiederverkauf

Ein lückenlos geführtes Serviceheft ist ein entscheidender Faktor beim Wiederverkaufswert. Fehlt ein Stempel? Wertverlust vorprogrammiert.


Typische Irrtümer – und was wirklich stimmt

Mythos Wahrheit
„Ich fahr eh kaum, da reicht alle 2 Jahre.“ Auch Wenigfahrer müssen jährlich zum Service – z. B. wegen Ölalterung.
„Ich kann doch selbst entscheiden, wann’s passt.“ Der Hersteller gibt das Servicefenster exakt vor.
„Ich spar mir den Kundendienst, wenn nichts kaputt ist.“ Vorsorge schützt vor teuren Schäden – Inspektion ist keine Reparatur.
„Das ist doch nur Geldmacherei!“ Moderne Fahrzeuge haben komplexe Technik – Wartung sichert Funktion.

Digitale Bordelektronik erinnert – aber ersetzt keine Verantwortung

Moderne Fahrzeuge zeigen Servicebedarf oft im Bordcomputer an. ABER:
Diese Anzeige basiert auf Algorithmen und greift nicht automatisch auf individuelle Nutzung oder Sonderfälle zu. Es liegt weiterhin in deiner Verantwortung, den Kundendienst fristgerecht wahrzunehmen.


Fazit: Intervall ist Pflicht, nicht Option

Der Kundendienst ist kein Wunschkonzert, sondern eine sicherheitsrelevante Pflichtmaßnahme – für dein Auto, für deine Garantie, für deinen Geldbeutel.
Wer glaubt, „mal ein paar Monate schieben“ sei harmlos, liegt leider falsch. Nur regelmäßiger und pünktlicher Service im Autohaus garantiert ein langes Autoleben und schützt vor bösen Überraschungen.

Unsere Empfehlung:
📅 Service-Termin gleich beim letzten Werkstattbesuch für das Folgejahr vormerken lassen.
So bleibst du immer im Intervall – und auf der sicheren Seite.

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